Das Jubiläum vom Petersdom in die Welt – Vor einem Monat

2016-01-08pcpne

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Articolo - Rino Fisichella

Es ist einen Monat her, seit Papst Franziskus die Heilige Pforte des Petersdoms eröffnet hat. In seiner Predigt erklärte er diese Geste:

„Durch diese Pforte einzutreten bedeutet, die Tiefe der Barmherzigkeit des Vaters zu entdecken, der alle aufnimmt und jedem persönlich entgegengeht. Er ist es, der uns sucht; er ist es, der uns entgegenkommt! Es wird ein Jahr sein, in dem man sich immer mehr von der Barmherzigkeit überzeugen kann…. Möge das Durchschreiten der Heiligen Pforte uns also das Gefühl vermitteln, Anteil zu haben an diesem Geheimnis der Liebe, der zärtlichen Zuwendung.

Lassen wir jede Form von Angst und Furcht hinter uns, denn das passt nicht zu dem, der geliebt wird; erleben wir vielmehr die Freude über die Begegnung mit der alles verwandelnden Gnade.“    

Dieses Zeichen wurde in Bangui bereits erlebt, als dort zum ersten Mal in der Geschichte der Jubiläen die Heilige Pforte nicht in den päpstlichen Basiliken, sondern in Afrika geöffnet wurde.

Papst Franziskus erwünscht sich vom Jubiläum ein kirchliches Ereignis, das in jeder örtlichen Kirche erlebt wird, um die Kraft der Barmherzigkeit im Alltag der Gläubigen erneut zu entdecken. Eine konkrete Aufgabe, die jeden Menschen zum sichtbaren Mittel der Barmherzigkeit für Alle macht. Aus aller Welt kommen rührende Zeugnisse von großer Anteilnahme der Bevölkerung anlässlich der Öffnung der Heiligen Pforten in den einzelnen Diözesen. Kathedralen und Kirchen reichten nicht aus, um die Ströme an Gläubigen zu empfangen. Die Gläubigen warteten in Schlangen auf der Straße, um die symbolischen Geste des Durchschreitens der Pforte zu vollziehen. Diese große Anteilnahme beweist, dass die Botschaft der Begegnung mit Jesus und die Gelegenheit, die Zärtlichkeit und die Vergebung Gottes zu spüren, so aufgenommen werden, um den dramatischen Ereignissen der letzten Jahre Sinn zu geben. Papst Franziskus dieses Bedürfnis offensichtlich richtig gedeutet.    

Dennoch bleibt der Mittelpunkt des Jubiläums Rom, das im letzten Monat 1.025.000 Pilger willkommen geheißen hat. Zahlen sind auf spiritueller Ebene nicht wichtig, aber drücken dennoch Anteilnahme und Ausmaß des Bedürfnisses aus. Die Entscheidung der italienischen Behörden, Via della Conciliazione in der Weihnachtszeit zur Fußgängerzone umzufunktionieren, hat die Teilnahme der Bevölkerung gefördert und erleichtert. Die Anwesenheit der Polizeibeamten gewährte Sicherheit und Rom konnte alle Veranstaltungen entspannt erleben. Der vorgesehene Pilgerweg wird täglich von Gläubigen mit dem Jubiläumskreuz am Hals betend begangen. Ein rührendes Zeugnis des Glaubens, das nicht gleichgültig gegenüberstehen kann.  

Die Barmherzigkeit ist ein Gefühl, das die Seele bewegt und persönlichen Einsatz bedeutet. Man empfängt Barmherzigkeit, um sie weiter zu geben. Ohne dieses Geben und Empfangen kann die Liebe des Vaters nicht verstanden werden. Der erste Monat ist vergangen und die zunehmende Teilnahme an den Veranstaltungen lassen uns schon spüren wie das Jubiläum der Barmherzigkeit die Herze der Menschen erreicht hat und ihr Leben verändern kann. 

 

 

+Rino Fisichella